Der am 22. Mai 1960 tagende Kongress der JDL gab sich folgen-  des Zentralkomitee: Paul BEGHIN, Präsident; Marcelle SAUBER-  FEDERSPIEL und Camille ROBERT, Vizepräsidenten; Guy BINS-  FELD, Generalsekretär; Leonie SCHMIT, stellvertretende Sekre-  tärin; Raymond AUGE, Kassierer; François FEIPEL, stellvertretender Kassierer; Gab. DELLERE und Johny WEICHERDlNG,  Mitglieder: Jean-Marie MEYER, Marc JONES und Anne-Marie VANNERUS, Delegierte des Zentrum; Nic. GlLLEN, Rob. GOLDSCHMIT und Aloyse REILAND, Delegierte des Osten; Jean-Louis  HUBERTY und François FEIPEL, Delegierte des Norden; Norbert  GROF, Jim RIES und Jos. THULL, Delegierte des Süden; Marcelle SAUBER-FEDERSPIEL, Léonie SCHMIT und Mariette KONS, Delegierte der Section Feminine; Jean HAMlLlUS und  Félix STEINBERG, Delegierte der DP.

In der “Commission Relations Internationales” waren vertreten :  G. Delleré (Präsident), J. Weicherding (Sekretär), M. Sauber-  Federspıel, G. Bınsfeld, N. Gillen und J. Ries (Mitglieder); in der “Commission Jeunesse-Armée” : R. Auge und N. Gillen; im “Comité d’Action pour la reduction du service militaire” : P.  Beghin, J. Thull; in der “Commission d’Education Professionnelle”
R. Augé und J.-M. Meyer; im “Comité de rédaction Liberté”: G. Delleré, C. Robert, J.-M. Meyer, G. Binsfeld, J. Thull und  P. Becker.

Nunmehr war also Freund P. Beghin an die Spitze der JDL getreten, um mit viel Geschick die Arbeit seines Vorgängers G.  Thorn, der 1959 zum Generalsekretär der DP bestimmt worden war, fortzusetzen.

Im Jahr 1960/61 sollte die bevorstehende Armeereform viel Stoff  zu den internen Diskussionen in der JDL liefern. Nachdem Mi-  nister Schaus schon im April 1960 die ersten Züge seiner ge-  planten Reform bekanntgegeben hatte (Abschaffung des Groupement Tactique Régimentaire, Schaffung eines Bataillons mit  verringerter Besetzung und Herabsetzung der Dienstzeit auf 9  Monate), sprach sich die JDL in einer vom Kongress im Mai 1960  angenommenen Resolution zugunsten der Pläne des Ministers  aus, trat aber gleichzeitig für die grundsätzliche und totale Ab-  schaffung der Milltärpflicht ein. Dass die JDL sich in der Armee-  frage nicht mit einer sekundären Rolle zufrieden gab, sondern  resolut sich an die Spitze der progressistischen Kräfte setzte,  beweist die Tatsache, dass sich im Juli 1960 in mehreren öffentlichen Aufrufen die Arbeiten der “Commission Consultative Armée- Jeunesse près le Ministere de la Force Publique” immer  wieder ankurbelten und sie auf ihre politischen Pflichten aufmerksam machte.

Es sei daran erinnert, dass die vorerwähnte Kommission durch  Ministerialbeschluss vom 24. Mai 1956 aus Vertretern des Eclai-  reurs Luxembourgeois-FNEL, Fédération Nationale des Scouts  du Luxembourg (Letzeburger Scouten), JAC (Jongbaueren a  Jongwönzerverband), JLO, JDL, JOC, JSL und der CSV-Jugendsektion zusammengesetzt worden war.

ln einer anderen wichtigen Frage, stiess sich die JDL an CSV-  Unterrichtsminister E. Schaus, da sie die Ansichten des Ministers  über die Notwendigkeit und die praktische Organisation einer  “Conference Générale de la Jeunesse Luxembourgeoise – CGJL”  nicht teilte. Diese CGJL sollte den 1951 kreierten, doch fehlgeschlagenen “Conseil National de la Jeunesse” ablösen. (siehe  “Liberté no 8/60 vom 12. August 1960). ln diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die JDL mehrmals die Ansichten katholischer Jugendverbände und speziell der JOC heftig kritisierte  (siehe Extra-Nummer der „Liberté” vom 19. August 1960). Später  jedoch bezog die JDL eine etwas positivere Haltung zur CGJL,  stellte aber eine Anzahl von Vorbedingungen (Exekutivbeschluss  von November 1960).

Ab Juni 1960 erschienen im Luxemburger Journal die ersten  Elemente eines JDL-Sofortprogramms, wo besonders Handwerker-, Arbeiter- und Beamtenfragen behandelt wurden.

Aul dem Gebiet der regionalen und lokalen Strukturierung. konnten grosse Erfolge verzeichnet werden. lm Jahr 1960/61 konnte  der Ostbezirksvorstand unter Bezirkspräsident G. Delleré u.a.  eine öffentliche Aufklärungsversammlung in Wormeldingen mit  G. Dellerè, R. Auge und P. Beghin, als Redner sowie eine Besichtigung des Stauwerkes Rosport und der Weinkellerei von  Greiveldingen verbuchen.

lm Bezirk Süden wurde am 30. Mai 1960 die Sektion Esch ge-  gründet unter Leitung von Jos. Thull. Am 15. Juni 1960 wurde ein  neues Bezirkskomitee undter der Führung von Jean Majerus  gebildet, das bis zum folgenden Dezember ein kulturelles Pro-  gramm ausarbeitete. Am 15. Oktober 1960 wurde die Sektion  Bettemburg gegründet mit folgendem Komitee: Camille Goe-  rens, Präsident; Jim Scholtes, Vizepräsident; Jim Ries, Sekretär;  Edmond Hahn, Kassierer; Alfred Comes, Mitglied.

lm Norden, wo die Mitgliederzahl um etwa 60% erhöht wurde,  waren insbesonders rege Aktivität der Sektionen Feulen, Bour-  scheid und Ettelbrück sowie eine Besichtigung des Stauwerkes  Esch-Sauer (26. Oktober 1960 zu verzeichnen).

Auf internationalem Gebiet schliesslich wurden die Kontakte  mit dem Ausland weiterhin gepflegt: A.-M. Vannerus, G. Bins-  feld, G. Penning und M. Jones vertraten die JDL vom 15. bis 18.  Juni 1960 auf dem WFLRY-Kongress in Falkenberg (Schweden).  Vom 24. bis 25. September 1960 nahmen L. Emringer und E.  Hahn nebst Vertretern von 12 anderen luxemburgischen Jugend-  gruppen am NATO-Seminar in Hosingen teil.