“Littering” bezeichnet das illegale Vermüllen öffentlicher Räume. Dabei handelt es sich um das achtlose Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfall. Seit der COVID-19-Pandemie hat dieses Problem europaweit zugenommen und auch Luxemburg ist stark davon betroffen. Jährlich werden pro Einwohner 1,6 Kilogramm Müll illegal entsorgt, was einem Gesamtvolumen von mehr als 1.000 Tonnen entspricht. Diese illegale Müllentsorgung kostet den Staat 1,2 Millionen Euro pro Jahr und beeinträchtigt die Lebensqualität der Bevölkerung erheblich.
Die Jonk Demokraten fordern das Ministerium für Umwelt, Klima und Biodiversität auf, die im Jahr 2020 beschlossene “Null-Offall”-Strategie konsequent umzusetzen, um das Problem des Litterings auf kommunaler Ebene effektiver bekämpfen zu können. Zudem fordern wir das Ministerium auf, folgende Maßnahmen auf kommunaler Ebene zu unterstützen, um gegen den wilden Müll vorzugehen:
- Raumpatenschaften nach Schweizer Modell: Unternehmen, Vereine oder Einzelpersonen übernehmen Patenschaften für öffentliche Orte und werden mit Equipment für die Sauberhaltung ausgestattet. Plakate informieren über diese Patenschaften und erhöhen so die Aufmerksamkeit für das Projekt.
- Finanzierung von verhaltensunterstützenden Projekten: Subtile Hinweise in der Umgebung (Nudges), welche ein bestimmtes Verhalten fördern oder erleichtern, sollen vermehrt eingesetzt und vom Staat finanziert werden. Ein gutes Beispiel für solche Nudges sind Aschenbecher, welche als Umfragebox fungieren. Auch auffällige Mülleimer oder Fußspuren, die über einen Platz hinweg zum Mülleimer führen, könnten als Nudges genutzt werden.
- Finanzierung von öffentlichen Müllsackspendern: An Orten mit erhöhtem Littering (z.B. Mosel, Sauer, Stausee) sollen Müllsackspender aufgestellt werden, um der Bevölkerung vor Ort sowie den Besuchern kostenlose Müllbeutel bereitzustellen.
- Strengere Geldstrafen: Littering soll zukünftig mit hohen Geldstrafen geahndet werden. Verschärfte Strafen von bis zu 20.000 € für unachtsames Wegwerfen und angemessene Bußgelder von 145 € bis 2.000 € für kleineres Littering sollen in die Wege geleitet und von den Kommunen sowie den “Agents municipaux” ausgestellt werden können.