ln die „Commission Relations Internationales“ wurden bezeich- net: M. Lambert, Präsident, L. Emringer, M. Muller, J. Kirch, J. Ries und R. Vorwerk; in die „Commission Jeunesse-Armee“: R. Auge und G. Jones; in die „Commission Presse“ M. Lambert, L. Emringer, G. Jones und J. Ries; in die „Commission en vue de la constitution d’un Cercle des Jeunesses Politiques“: M. Jones, D. Delleré und R. Vorwerk.
Neue Leute wie G. Delleré, M. Lambert und andere waren auf den Plan getreten und setzten sich mit frischer und unverbrauchter Tatkraft ans Werk.
Von Bedeutung war, dass die JDL auf Grund einer Kongressresolution den nationalen politischen Jugendverbänden die Schaffung eines „Cercle des Jeunes Politiques“ vorschlug, und schon im April 1963 die JSL und die CSV-Jugend in diesem Sinne kontaktiert wurden. Am 15. Juli 1963 konnte die Gründung des C.J.P. offiziell bekannt gegeben werden. Je drei Vertreter pro Gründerorganísation bildeten das Büro, wo die Einstimmig- keit bei Entschlüssen vorausgesetzt war: Delleré G., Emringer L. und Jones M. für die JDL; Hochstrass R., Kalmes E. und Thull J.P. für die JSL; Schaeffer N., Schmal R. und Wolter J. für die CSV-Jugend. Aus dem Büro wurde jährlich das Exekutivorgan bestimmt, das für 1963 wie folgt aussah: Präsident: R. Hoch- strass; Sekretär : M. Jones; Kassierer : N. Schaeffer.
Die Armeefrage sollte dieses Jahr, nachdem sie einer Lösung nahe schien, wiederum heftige Diskussionen auslösen. Seit April 1963 arbeitete die JDL zusammen mit anderen Jugendgruppen im Kader einer von der ASSOSS einberufenen Kommission an einer gemeinsamen Textvorlage zur Armeefrage die, nach Annahme von JDL-Abänderungsanträgen, Anfang Sommer votiert wurde. In dieser Stellungnahme drückten sich Luxemburgs Jugendvertreter aus für die totale Abschaffung der Militärpflicht, die progressive Demilitarisierung des Luxemburger Territoriums sowie eine Revision der internationalen Verträge in der Optik eines nichtmilitärischen Beitrags Luxemburgs. Die Tatsache, dass die JDL massgeblich am Zustandekommen dieses Textes beteiligt und selbstverständlich einer der Hauptverfechter desselben war, löste in den Reihen der DP Kritik aus und veranlasste Armeemlnister Schaus, offiziell dagegen Stellung zu beziehen (siehe „Letzeburger Journal“ vom 16. Juli 1963). Der Zentralvorstand aber hatte am 10. Juli 1963 beschlossen, an seiner Resolution festzuhalten, nicht ohne eine äusserst virulente Polemik mit dem „Luxemburger Wort“ und überraschender Weise auch mit F. Georges aus dem „tageblatt“ auszulösen. Letzterer sprach sogar von „nützlichen ldioten“ an die Adresse der JDL-Verant- wortlichen (siehe „tageblatt“ vom 23. Juli 1963) bewies aber damit die ersten Anzeichen seines späteren Absprungs zur rechtsradikalen SdP Anfang der 70er Jahre.
Ein Wort nur zur internen Organisation, die leider etwas nachliess. Der Bezirk Süden, der sich in der Person von Edmond Hahn Anfang 1964 einen neuen Präsidenten gab, veranstaltete am 8. Mai 1963 in Mamer einen Diskussionsabend mit R. Federspiel, G. Delleré, L. Emringer und M. Jones.
Es ist darum umso erfreulicher, dass die nationale JDL-Leitung in ihrer überschäumenden Zielstrebigkeit die lokalen und regionalen Karenzen bestens auszufüllen versuchte und selbst die Initiative zu manch glücklicher Manifestation ergriff: Besichtigung des Stauwerkes Vianden am 8. Juni 1963 in Begleitung von Minister R. Schaffner; Besichtigung der Staustufe und der Ge- nossenschaftskellerei Grevenmacher am 10. August 1963; Be- sichtigung von ARBED-Mines in Esch am 7. September 1963.
Ein grösseres Ereignis war ohne Zweifel der W.F.L.R.Y.-Kongress der vom 8. bis 12. September in Luxemburg tagte und wo die JDL-Delegierten Gaston Neu, Marc Meyer, P. Beghin, M. Lambert, R. Vorwerk, G. Delleré, M. Muller und R. Auge viel zu den Diskussionen beitrugen.
lm Herbst 1963 hatte die JDL fiebrig mit der Vorbereitung der Gemeindewahlen vom 13. Oktober 1963 begonnen, indem sie im Kader der DP-Kampagne eine supplementare Öffentlichkeitsarbeit zugunsten der JDL-Kandidaten auf den DP-Listen leistete. Dennoch gingen diese Wahlen in dem Sinne enttäuschend aus, dass manch wertvoller Sitz verloren ging, nicht ohne dass die DP andererseits ihre Positionen konsolidierte. So errang die DP 6 Sitze in Luxemburg (G. Thorn wurde Zweitplatzierter), 2 in Esch, wo R. Mart an 3. Stelle landete; 1 in Diekirch, 1 in Differdingen,3 in Echternach (G. Delleré wurde 3.), 2 in Ettelbrück, 4 in Hesperingen und 2 in Wiltz, wo M. Lambert sich an die 5. Stelle setzte, während sie in Bettemburg, Düdelingen und Sassenheim-Beles leer ausging. Eine zusätzliche Enttäuschung traf die JDL-Vertreter als bekannt wurde, dass die LSAP, obschon sie anfänglich mit einer hauptstädtischen Schöftenratskoalition mit der DP einverstanden waren, auf Betreiben von Cravatte und Bousser ein Bündnis mit der Rechtspartei eingegangen waren.