“Op der schéiner bloer Musel” hieß eine Rundfahrt auf der Princesse Marie-Astrid, organisiert von der JDL. Am Spätabend des 7. Mai 1976 legte unser Nationalschiff los und sollte wegen der unbeschreiblichen Atmosphäre erst am frühen Morgen wieder anlegen. Ein gelungenes Fest.
lm Jahre 76 griff die JDL das heikle Thema Euthanasie auf, das seinezeit durch den Fall Quinlan in aller Munde war.
Ein an alle Jugendliche der Ortschatften Diekirch und Ettelbrück versandter Fragebogen erlaubte der örtlichen JDL Sektion die Bedürfnisse der Jugendlichen zu erlassen. Auffallend war, daß die Jugendlichen angaben sich verstärkt mit passiven Freizeitaktivitäten, wie Fernsehen, abzugeben, während solche, die eigene Initiativen oder kreatives Vermögen voraussetzen, sowie kulturelle Aktivitäten, ziemlich vernachlässigt wurden. Die Aktion gab aber auch preis, daß die Jugendlichen verstärkt an einem selbstverwalteten Jugendzentrum interessiert waren.
Der Landeskongreß der JDL am 23. Mai in Steinsel war zwar der weitaus bestbesuchte Kongreß alles luxemburgischen politischen Jugendorganisationen, kam aber über eine relativ geringe Zahl von Anwesenden nicht heraus. Es schien dies seinerzeit am mangelnden Interesse der Jugend am politischen Geschehen unseres Landes zu liegen.
Der neue Exekutiworstand präsentierte sich wie folgt: Nationalpräsident Vic. Gillen, Vizepräsident Mill Even, Vizepräsident für internationale Belange Nobert Becker, Vizepräsident für nationale Belange Henri Grethen, Generalsekretär Sylvain Wagner, beigeordnete Generalsekretäre Guy Lucas, Alice Petri, lrène Schmitz, Generalkassierer Pit Klein, beigeordneter Kassierer Nic. Comes, verantwortlich für Demo 80 Rob Roemen.
Der Nationalkongreß verabschiedete nicht weniger als 11 Resolutionen, welche dann auch die politische Aktivität der JDL wiederspiegelten. Man trat vehement ein für die Liberalisierung der Schwangerschaftsunterbrechung, machte sich stark für eine Wiederbelebung Europas und begrüßte die Gründung der Federation der liberalen und demokratischen Parteien Europas. Desweiteren verlangte man neue Wege in der Wohnungsbaupolitik und unterstrich, daß man gegen die radikale Abschaffung des Service de Renseignements des Staates war. Man bedauerte, daß die Vorarbeiten zum Conseil National de la Jeunesse im Sande zu verlaufen drohten.
Das traditionnelle Fußballturnier der JDL fand diesmal in Michelau statt wo die Kämpfe, im doppelten Sinne des Wortes hitzig verliefen und der Zentrum als knapper Sieger hervor ging.
Der Ostbezirk der JDL lud Ende des Jahres am 4. Dezember 76 zu einem Seminar über die Gemeindefusionen ein. Dieses Thema schlug seinerzeit hohe Wellen, waren doch viele Gemeinden dafür, andere dagegen, wobei gewisse egoistische Argumente nicht von der Hand zu weisen waren.
Über das Thema: “die luxemburger Presse und ihre Schwierigkeiten”, organisierte die Demo 80 ein lnformationsseminar mit Jean Stoll, Pressechef des europäischen Gerichtshofes, Lucien Thiel, Präsident des luxemburger Journalistenverbandes, Jean Jans, freier Mitarbeiter bei mehreren Presseorganen und Nic. Weber, RTL Programmchef. Moderator war Lucien Gretsch.
Ende des Jahres hatte es nach einigen Unstimmigkeiten mehrere Umbesetzungen im Exekutiworstand des JDL gegeben. Bedingtdurch verschiedene Demissionen, bekam die Exekutive eine neue Nase und sah wie folgt aus: Nationalpräsident Vic. Gillen, Vizepräsidenten Mill Even, Paul Schmit und Guy Lucas, Generalsekretär Liliane Flies, beigeordnete Sekretäre lrène Schmitz und Alice Petri, Generalkassierer Joé Heintzen. Die Fledaktionsleitung der Demo 80 oblag weiterhin Rob Roemen.
Vom Cercle des Etudiants Libéraux gab es Ende des Jahres einen Präsidentenwechsel zu verzeichnen. Der seinerzeit rührige CEL wurde nun von Claude Geimer angeführt.