Die von Premier Luc Frieden angestoßene Debatte muss weitergeführt werden

 Er sei „technologieoffen“, so die Aussage von CSV-Premier Luc Frieden auf dem Gipfeltreffen für Atom-energie in Brüssel. Die Empörung ließ nicht lange auf sich warten. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob Premier Luc Frieden die Sicherheit der Bevölkerung egal sei. Für den Mouvéco ist der Vertrauens-vorschuss der Regierung in puncto Umweltschutz verspielt. 

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass auch Kernreaktoren der neuen Generation die altbekannten Probleme der Kernkraft nicht komplett lösen werden. Dies wurde auch von Forschern in einer vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) beauftragten Studie festgestellt. Auch wenn das Risiko einer Kernschmelze bei Flüssigsalzreaktoren bspw. geringer ist, als bei Leichtwasser-reaktoren, welche heute Standard sind, bestehen andere Gefahrenquellen: Korrosive Salze, welche dem Reaktorkern zu- und wieder abgeführt werden müssen, greifen Bauteile an und führen somit zu einer erhöhten Abnutzung. Auch sehen die Forscher keine Kostenvorteile bei Reaktoren der neuen Generation, da zwar weniger hochradioaktiver Müll entsteht, dafür jedoch mehr leichter und mittel-starker radioaktiver Müll. 

Für die Jonk Demokraten ist klar, dass massiv in den Ausbau von Wind- und Solarkraft investiert werden muss, um den Klimawandel zu bekämpfen. Es ist jedoch auch eine Realität, dass trotz desAusbaus der erneuerbaren Energien in den letzten Jahren, diese es bislang nicht erlaubt haben, den Verbrauch an fossilen Energieträgern zu reduzieren. Im Gegenteil: Dieser ist in der Vergangenheit ebenfalls stetig gestiegen. Die erneuerbaren Energien habendem Menschen lediglich erlaubt seinen enormen und unaufhaltsam wachsenden Energiehunger etwas besser zu stillen. Diese Fakten können auch die Gegner der Atomkraft nicht leugnen.

Umweltminister Serge Wilmes hat mittlerweile klargestellt, dass die Aussagen von Luc Frieden nicht Regierungsposition seien. Die Jonk Demokraten fordern, dass die Debatte über Atomkraft in Luxem-burg weitergeführt werden muss. Ohne Investitionen in die Kernenergie-Forschung können die oben beschriebenen Probleme der Kernenergie nicht gelöst werden. Atomenergie birgt ein gewisses Risiko, jedoch ist sie das kleinere Übel gegenüber fossilen Energien. Atomkraft sollte zumindest als Über-gangslösung in Betracht gezogen werden, um fossile Kraftwerke schneller abschalten zu können. Der Kampf gegen den Klimawandel wird ohne Atomkraft kaum zu gewinnen sein. 

Regierung muss ihre Position zur Atomkraftüberdenken