Im Vorfeld der angekündigten Debatte über eine eventuelle Trennung von Staat und Religionen in Luxemburg, welche in der Abgeordnetenkammer stattfinden wird, möchten die „Jonk Demokraten“ gerne ihre Ideen zur Säkularisierung Luxemburgs vorstellen.

Warum sollte der luxemburgische Staat säkularisiert werden?

• Für die „Jonk Demokraten“ ist die individuelle Freiheit unabdingbar, was auch für religiöse Gemeinschaften gilt. Alle religiösen Gemeinschaften würden, durch eine Säkularisierung, unabhängig vom Staat und somit frei werden. Der Staat hätte keinen Einfluss mehr auf diese Gemeinschaften, welche sich frei entfalten könnten ohne staatliche Aufsicht.

• Eine Säkularisierung ist notwendig, um die luxemburgische Gesellschaft von Grund auf zu modernisieren, was im Interesse der religiösen Gemeinschaften und der luxemburgischen Gesellschaft wäre.

• Die „Jonk Demokraten“ sind der Meinung, dass die Finanzierung der religiösen Gemeinschaften in Luxemburg ein demokratisches Problem darstellt, da dies gegen die Gleichberechtigung und gegen die Religionsfreiheit verstößt.

Ein moderner Staat ist ein Staat, welcher keinen Kult dem andern bevorzugt. Um die luxemburgische Gesellschaft modernisieren zu können, müssen mittelalterliche Lasten aufgegeben werden.

Wie kann man den laizistischen Staat erreichen? Was wären mögliche Konsequenzen?

Eine Säkularisierung ist nicht ohne Verfassungsänderung möglich. Die Artikel 22 und 106 der luxemburgischen Verfassung müssen gestrichen werden und Artikel 1 sollte folgendermaßen umgeändert werden: « Le Grand-Duché de Luxembourg est un Etat démocratique, libre, indépendant, indivisible et laïc. »

• Zuerst sollte kein religiöser Kult mehr staatlich finanziert werden. Dadurch würde der Staat seine Kontrolle über die religiösen Gemeinschaften verlieren, wodurch Letztere unabhängig würden.

• Die „Jonk Demokraten“ plädieren dafür, dass jede Spende einer natürlichen Person an eine religiöse Gemeinschaft von den Steuern absetzbar sein sollte.

• Alle Geistliche würden keine Gehälter mehr vom Staat erhalten und ihr Statut als Staatsbeamter verlieren.

• Was die Renten der Geistlichen anbelangt, so würden diese ihre Renten natürlich bis an ihr Lebensende behalten.

• Alle religiösen Gebäude, welche vor der Säkularisierung errichtet worden sind, würden im Besitz der Gemeinden oder des Staates bleiben, welche frei über diese Gebäude verfügen können.

• Der katholische Religionsunterricht muss abgeschafft und durch einen Werteunterricht beziehungsweise einen neutralen  Unterricht über Religionen ersetzt werden.

• Auch wären Änderungen der Feiertage nötig. Die „Jonk Demokraten“ setzten sich dafür ein, dass der 9. Mai, also der Europatag, zu einem europaweiten Feiertag werden soll. Dieser könnte einen religiösen Feiertag ersetzen.

• Die Zeremonie des  „Te Deum“ müsste durch einen laizistischen Staatsakt ersetzt werden.

Die „Jonk Demokraten“ sind auf jeden Fall bereit, jedem, der interessiert ist, weitere Auskünfte über die vorliegenden Forderungen zu geben und sich an der Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes zur Säkularisierung Luxemburgs aktiv zu beteiligen.

Stellungsnahme zur Säkularisierung des Grossherzogtums Luxemburg